Blogbeitrag vom 31. Dezember 2024

♥ ♥ Yoga-Sutra II,7 - II,10 ♥ ♥ 

In den Sutras II,7 - 10 erfahren wir nochmals die Ursachen von Anhaftungen und deren Konsequenzen. Wir schauen uns an, wie es zu wahren Kettenreaktionen kommt, wenn wir in Schmerz und Leid verweilen, weil wir bestimmte Dinge nicht loslassen können. Die kurzfristig vielversprechenden Dinge der äußeren Welt sind oft die langfristig Leid und Elend verursachenden Dinge. Schauen wir uns die Sutras im einzelnen an. 



Sutra II,7:
सुखानुशयी रागः
sukhânushayî râgah

Übersetzung: Lust führt zu Begehren und zu emotionalen Anhaftungen. 

Sutra II,8:
दुःखानुशयी द्वेषः
duhkhânushayî dweshah

Übersetzung: Unglücklich sein führt zu Wut und Hass. 

Sutra II,9:
स्वरसवाही विदुषोऽपि तथारूढो भिनिवेशः
svarasvāhi viduṣo-i samārūḍho-bhiniveśaḥ

Übersetzung: Anhaftung am Leben oder Selbsterhaltungstrieb findet man sogar bei den Weisen. 

Sutra II,10:
ते प्रतिप्रसवहेयाः सूक्ष्माः
te pratiprasava-heyâh sûkshmâh

Übersetzung: Diese subtilen Leiden können zu ihrem Ursprung zurückgeführt und so aufgelöst werden. 

 

Wir haben es selbst alle schon erlebt, es ist eine ganz menschliche Erfahrung: Wann immer wir etwas sehr Schönes erleben, eine lustvolle Erfahrung machen, wollen wir mehr davon haben. Attraktive Dinge und Erlebnisse ziehen uns magisch an. So kann es geschehen, dass Menschen im wahren Wortsinne lüstern werden, sich von ihren Lüsten leiten lassen und eine Sinnesbefriedigung nach der anderen suchen. Es entsteht ein Kreislauf, denn durch das immer mehr wollen, sind die Erfahrungen bald nicht mehr ausreichend und es muss alles noch aufregender und lustvoller werden und so entsteht letztlich Leid und Schmerz statt Freude und Befriedigung. Aus dieser erlebten Not beginnt ein Mensch dann oft, sein Leben und sein Umfeld zu hassen und verliert sein Selbstwertgefühl. 

Die subtilste Lust ist die Liebe zum Leben. Auch weise Menschen und die größten Gurus haben schwer an dieser Last zu tragen, denn sie ist von unserer Lebenskraft getragen und dient dem Selbsterhaltungstrieb wie auch dem Erhalt der Art. Jeder Mensch ist schon einmal einer subtilen oder auch offensichtlichen Todesangst begegnet und wir alle haben diesen Eindruck davon in uns. Das Leben zu erhalten ist ein angeborener Trieb. Durch die Yoga-Praxis, durch Pranayama und Meditation können wir diese Angst überwinden, denn wir können erkennen, dass es keinen Unterschied gibt zwischen Leben und Tod. Das unendliche Bewusstsein wird weiter fortbestehen, auch wenn der Körper vergeht. 

Egal wie grob oder wie subtil unsere Ängste und damit unsere Anhaftungen sind, wir können sie alle zur Ruhe bringen, wenn wir erkennen. Die fünf großen Leiden sind Unwissenheit, Ichbezogenheit, Begierde, Bosheit und Anhaftung. Diese führen zu den subtilen Leiden wie Todesangst und dem größten Leid, der Unwissenheit. Am besten beginnt man direkt mit den subtilen Leiden und trocknet diese aus, das heißt, man hindert sie daran, zu keimen. So werden sie direkt bei der Wurzel gepackt und können keinen größeren Schaden anrichten, also kein größeres Leid. Um dies zu erreichen, müssen wir unseren inneren Sinn, unseren inneren Beobachter während unserer Praxis auf die Bewegungen des Geistes richten und diese fokussiert halten. 

Ich wünsche dir weiterhin viele inspirierende Erfahrungen bei deiner Übungspraxis! 


NAMASTé, Deine Eva Devi

 

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