Blogbeitrag vom 02. Januar 2024

♥ ♥ 2024  ♥ ♥ 

Ich hoffe, du bist gut im Neuen Jahr angekommen!

Noch ist es ganz jung und zart, "formlos" und darum "formbar". Du kannst dir deine ganz eigenen Gedanken machen, wie das Jahr gestaltet werden soll, welche "Form'" es annehmen soll, was es dir "bringen" soll. Du kannst auch einfach abwarten, was kommen und geschehen will. Es ist in jedem Fall deine eigene Entscheidung, ob du dich einbringst und wie du dich einbringst!

"Zwei junge Mönche fragten sich, wie es sein könne, dass ihr Meister auf alles eine Antwort habe und überlegten, was sie ihn fragen könnten, worauf es keine "richtige" Antwort gäbe bzw. in jedem Fall könne die Antwort auch "falsch" sein. So kamen sie auf die Idee, dass sie ein kleines Vögelchen hinter ihrem Rücken in den Händen halten wollten und den Meister fragen wollten, ob das, was sie in Händen hielten tot oder lebendig sei. Wenn der Meister sagen würde, es sei tot, so würden sie den Vogel fliegen lassen. Wenn der Meister aber sagen würde, es sei lebendig, so würden sie dem Vogel den Hals zudrücken, so dass er starb. Sie fingen also einen kleinen Vogel und gingen zu ihrem Meister. Als er sie sah und ermutigte, ihre Frage zu stellen, fragten sie ihn: "Meister, sage uns, was wir hinter dem Rücken halten, ist es lebendig oder tot?" Der Meister sann eine Weile nach und sagte dann sehr ruhig: "Was auch immer ich sage, es liegt in eurer Hand!"

Wieder hatte der Meister "Recht" behalten ...und das Vögelchen sein Leben. Doch geht es nicht ums Recht haben in dieser Geschichte. Sie zeigt uns, dass wir immer die Wahl haben, das heißt auch, die Entscheidung und damit die Verantwortung für unsere Entscheidung tragen müssen. Egal, ob wir etwas tun oder nicht, es ist eine Entscheidung. Auch einfach abzuwarten, ist eine Entscheidung - allerdings oft die "schlechteste" - weil wir dann den Einfluß verlieren und trotzdem die Verantwortung übernehmen müssen.

Das neue Jahr könnten wir nun vergleichen mit diesem kleinen Vogel, der den jungen Mönchen ausgeliefert ist auf Leben und Tod. Das junge Jahr ist uns auch auf eine Art "ausgeliefert", weil noch unvollkommen, unbekannt, unwirklich. Das heißt: Wir dürfen es gestalten. Wir können es zum Leben erwecken. Wir könnten es aber auch sofort zum Tode verurteilen. Wir können einfach so weiter machen wie bisher. Oder wir können etwas ändern, wir können vieles, ja sogar alles ändern. Es liegt an uns, an jedem/r Einzelnen.

Wenn wir die aktuellen Kriege und Kriesen in der Welt anschauen, wenn wir die Klimamisere anschauen, wenn wir die KI anschauen, wie geht es dir damit? Was davon trägst du mit? Was lehnst du ab? Wenn du urteilst, dich auf eine Seite schlägst, wenn du Partei ergreifst, bist du dann nicht schon ganz tief drin? Die alten östlichen Weisheitstraditionen sagen uns, dass wir mit allem zusammenhängen, mit allem Eins sind. So ist es also auch meine und deine Verantwortung, dass Krieg herrscht in Europa und Nahost, dass die Klimakonferenz wieder einmal ergebnislos blieb, dass die KI sich so rasant entwickelt. Wenn wir das alles nicht anschauen, ist es trotzdem da, oder? Die alten Weisheiten lehren uns doch, dass wir mit unserem Denken, Fühlen und Handeln kreieren. Wie kommt es dann, dass Krieg ist, obwohl die meisten Menschen keinen Krieg wollen? Vielleicht ist es die Art und Weise, wie wir denken, wie wir hinschauen oder eben nicht hinschauen?

Was uns die alten Traditionen des Zen, Buddhismus, Hinduismus usw. auf jeden Fall mitteilen, ist, dass wir viel mehr Einfluß haben, als wir wissen und glauben ...und auch als uns lieb ist, denke ich manchmal. Denn: Alles, was ich mit meiner Energie nähre, wird größer. Und es ist egal, ob ich es positiv oder negativ befeuere. Es wird immer meine Energie nutzen und damit wachsen.

Was bleibt also zu tun? Wir können uns, meiner Meinung und Erfahrung nach, nur auf uns selbst rückbesinnen, nach Innen schauen, meditieren, beten. Denn damit verändern wir auch unser Umfeld. Schau dich um. Wenn du angelächelt wirst, geht es dir besser, als wenn dir jemand griesgrämig entgegenblickt, oder? Wenn du angelächelt wurdest, lächelst du zurück und vielleicht lächelst du den Nächsten an. Und dieser Nächste lächelt auch und so weiter. Ein einfaches Beispiel, wie es funktioniert und dass es tatsächlich funktioniert. Ein Beispiel, das wir alle verstehen. Und trotzdem glauben wir, dass wir mit unserer schlechten Laune, mit unseren negativen Gedanken und Gefühlen, mit unseren Ängsten keinen Einfluß auf unser Umfeld haben..? Zumindest leben wir oft so und damit wider besseres Wissen. Lächle und stelle fest, dass es funktioniert und übertrage es auf andere Gelegenheiten und Situationen.

Damit finden wir auch wieder zurück zu den Sutras, die uns nochmals die Hindernisse aufzeigen, denen wir uns ausgeliefert fühlen, die wir aber lernen können zu überwinden. Patanjali geht ja Schritt für Schritt mit uns. Er macht es uns damit eigentlich leicht. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass wir - insbesondere wir westlichen Menschen - uns schnell gelangweilt fühlen, weil es so langsam voran geht. Wenn wir aber stetig mit der Lektüre der Sutras üben und unsere Praxisaufgaben erfüllen, Yoga, Pranayama, Meditation, dann ist es fast schon zu schnell. Dann können wir kaum Schritt halten mit dem Gesagten. Denn es soll ja auch im Alltag wirken.

Schauen wir also die nächsten Sutras an.

Sutra I,30:
व्याधिस्त्यानसंशयप्रमादालस्याविरतिभ्रान्तिदर्शनालब्धभूमिकत्वानवस्थितत्वानि चित्तविक्षेपास्तेऽन्तरायाः

yâdhi–styâna–samshaya pramâdâlasyâ–virati–bhrânti–darshanâ–labdhabhûmi–katvânavasthitatvâni chitta–vikshepâs te’ntaraayaaH

Sutra I,31:
दुःखदौर्मनस्याङ्गमेजयत्वश्वासप्रश्वासा विक्षेपसहभुवः

yduḥkha-daurmanasya-aṅgamejayatva-śvāsapraśvāsāḥ vikṣepa sahabhuvaḥ

Sutra I,32:
तत्प्रतिषेधार्थमेकतत्त्वाभ्यासः

tat-pratiShedhaartham eka-tattva-abhyaasaH

Sutra I,33:
मैत्री करुणा मुदितोपेक्षाणांसुखदुःख पुण्यापुण्यविषयाणां भावनातः चित्तप्रसादनम्

Maitrî–karunâ–muditopeksânam sukha–duhkha–punyâpunya–vishayânâm bhâvanâtash chitta prasâdanam

Sutra I,34:
प्रच्छर्दनविधारणाभ्यां वा प्राणस्य

Pracchardana–vidharanabyam va pranasya

Sutra I,35:
विषयवती वा प्रवृत्तिरुत्पन्ना मनसः स्थिति निबन्धिनी

Visayavati va pravrttir utpanna manasah sthiti-nibandhani

Sutra I,36:
विशोका वा ज्योतिष्मती

viśokā vā jyotiṣmatī

Sutra I,37:
वीतरागविषयं वा चित्तम्
Vîta-râga-vishayam vâ chittam

Sutra I,38:
स्वप्ननिद्रा ज्ञानालम्बनम् वा

Svapna-nidrâ-jnânâlambanam vâ

Sutra I,39:
यथाभिमतध्यानाद्वा

yathā-abhimata-dhyānād-vā

Sutra I,40:
परमाणु परममहत्त्वान्तोऽस्य वशीका
Paramânu-parama-mahattvânto `sya vashikârah

In Yoga-Sutra I,30 wird nochmals auf die verschiedenen Hindernisse eingegangen, die uns im Weg stehen zur Verwirklichung. Diese sind Krankheit, Trägheit, Zweifel, Achtlosigkeit, Zügellosigkeit, irrige Meinungen und Anschauungen, fehlende Ausdauer, Zurückfallen hinter schon Erreichtes.

Weiter zählt Patanjali in Sutra I,31 auf Kummer, Sorgen, Verzweiflung, körperliche Schwäche, unregelmäßige Atmung.

Die Hindernisse, die Patanjali hier nochmals auflistet, sind teilweise unseren Körper betreffend, teilweise unsere Psyche, unseren Intellekt und unsere Spiritualität. Bei manchen Hindernissen wirst du denken: "Was kann ich denn dafür, wenn mir dies geschieht?" Dann schau wieder genauer hin. Wie hast du gedacht, gefühlt, gehandelt? Wie hast du die Ursache oder zumindest die Möglichkeit geschaffen, dass es dir auf diese Weise geschieht.

In Sutra I,32 zeigt uns Patanjali wieder den Weg der Meditation auf, um diesen Hindernissen entgegenzuwirken.

In Sutra I,33 werden Güte, Mitgefühl, Freude, Gelassenheit als Gegenpole zu Lust und Schmerz, Tugend und Laster aufgezählt.

Sutra I,34 weist auf Pranayama hin. Durch sanftes und gleichmäßiges Ausatmen sowie durch Passives Anhalten des Atems nach dem Ausatmen...

Sutra I,35 ergänzt, Kontemplation, intensive Beschäftigung mit einem Gegenstand (meditativ), innerer Sinn...

Hier gibt uns Patanjali ganz konkrete und praktische Anleitung, wie wir den Hindernissen entgegen wirken können, wie wir die Anhaftung an schlechte Gewohnheiten, an Krankheit und Kummer lösen können.

In Sutra I,36 ...durch Stetigkeit (regelmäßiges Üben) erlangen wir leuchtendes Licht, Leidensfreiheit.

Sutra I,37 weist auf eine Geistesverfassung hin, die frei ist von Begierde.

Nun haben wir schon einiges loslassen können und erlangen durch unsere beharrliche Praxis und Ausdauer den Pfad des Lichts, erfahren Freiheit von Leid und erleben eine neue Geistesverfassung, die frei ist von Anhaftungen.

Sutra I,38 nennt die Erfahrungen, die wir im Traum oder im traumlosen Tiefschlaf machen.

Sutra I,39 ...Meditation über etwas, das wir wünschen, das dem Bewusstsein förderlich ist.

Nun geht Patanjali tiefer mit uns auf die unterbewussten Ebenen ein. Wir erleben bewusst die Phasen des Tiefschlafs und Träume und können im Zustand der Meditation unser Bewusstsein willentlich fördern.

Sutra I,40 schließlich sagt, Meisterschaft, die wir in der Kontemplation erreichen, reicht vom allerkleinsten Atom bis in das Allergrößte hinein.

So schließt sich wieder der Kreis. Das Kleinste und das Größte sind Eins. Wir sind Eins mit allen Menschen, Wesen, mit der Natur, der Erde, mit dem Kosmos, mit dem Mikrokosmos jedes Organismus, mit Allem, das ist.

Komm gut an und bitte gestalte bewusst friedvoll liebevoll und kreativ 2024 mit!

NAMASTé, Deine Eva Devi

 

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