Blogbeitrag vom 10. Oktober 2023

♥ ♥ Yoga Sutra I,17 ♥ ♥ 

In Sutra I,17 werden uns Denken, Vernunft sowie auch Glückseligkeit und Einssein nahegebracht. Wie können wir einen solchen Zustand erreichen, den wir im Yoga Samadhi nennen?

Es geht hier um Samprajnata, einen bestimmten Zustand, den wir in Samadhi erfahren können. Es geht um verschiedene Bewusstseins-zustände, die hier genauer beleuchtet werden.



Meine Lieben, das Leben spielt doch manchmal ver-rückt mit uns! So viele plötzliche und unerwartete Ereignisse, die meine Aufmerksamkeit gefordert haben, gab es selten in dieser Konzentration wie in den letzten Wochen. Vielleicht geht es jetzt wieder etwas ruhiger zu, mal sehen. Ich bliebe offen und flexibel. 

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Yoga Sutra I,17:

वितर्कविचारानन्दास्मितारुपानुगमात्संप्रज्ञातः

vitarka–vichâra-ânandâ-asmitâ-rupa-anugamât samprajñâtah

 

Die wörtlichen Übersetzungen lauten:

vitarka - urteilen, logisch denken, oberflächlich grobstoffliches Wissen, Beobachtungsvermögen

vichâra - überlegen, reflektieren, Urteilskraft, Vernunft, tiefgreifendes feinstoffliches Wissen

ânandâ - Glückseligkeit, Freude, unendliches Glück

asmitâ - Einssein, Bewusstsein über das Selbst, Individualitätsbewusstsein, Gefühl reinen Seins, Gefühl von: Ich bin identisch mit dem Ziel

rupa - Form, Erscheinung, Wesen

anugamât - folgend, in Verbindung mit, aus diesem heraus, begleitet von..

samprajñâtah - vollkommenes Wissen, deutlich erkennend, kognitive Versenkung

 

Übertragung der Sutra in unsere Sprache: 

Durch Beobachtungsvermögen, Vernunft sowie Glückseligkeit und Einssein gelangt der Yogi / die Yogini in einen Zustand des Samadhi, der Samprajnata genannt wird.

Eine andere Übersetzung könnte lauten: Logisches Denken, Urteilskraft, Glückseligkeit und Bewusstsein über das Selbst versetzen uns in die Lage vollkommenes Wissen - Samprajnata - zu erlangen

 

In Sutra I,17  führt uns Patanjali auf den letzten der Pfade des achtfachen Yogapfades: Samadhi! Samadhi soll uns herrliche Erfahrungen bringen. 

Samadhi bedeutet, dass sich der Yogi / die Yogini mit dem Meditationsobjekt vereint und mit dem Höchsten verschmilzt. Samadhi selbst wird in den Schriften ebenfalls nochmals in mehrere Stufen unterteilt.

Samadhi führt zur Selbstoffenbarung, zur absoluten Befreiung und zur Vereinigung, dem letztendlichen Ziel des Yoga. Samadhi als letztes Glied des achtfachen Yogapfades wird erreicht durch zahllose Meditationen. Ein langer Weg! Ein Weg, der sich lohnt!

Die zwei Hauptunterscheidungen von Samadhi sind: Samprajnata-Samadhi und Asamprajnata-Samadhi.

Samprajnata-Samadhi bedeutet, bewusstes Bemühen mittel eines Objektes oder Gedankens bzw. mittels Konzentration auf etwas, das Samen hervorbringt. Es ist die bewusste Konzentration auf den Keim, der Samen bildet. Dies ist dualistisches Samadhi.

Asamprajnata-Samadhi bedeutet Samadhi ohne Bewusstheit über etwas, ohne ein Hilfsmittel. Es ist Konzentration ohne innere oder äußere Beziehung, somit nicht-dualistisches Samadhi, es ist das reine Bewusstsein.

In Sutra I,17 nennt uns Patanjali die verschiedenen Bewusstseinszustände, die wir durchleben müssen, um Samadhi zu erreichen. Dazu gehören:

Vvitarka - logisches Denken, was aber nicht mit dem aktiven Denken in unserem Alltag gleichzusetzen ist. Es ist ein yogischer Zustand, der uns befähigt zu unterscheiden, was für das Da-Sein von Bedeutung ist und alles andere unbeachtet zu lassen.

Vichara - Vernunft, Nachdenken geht über vitarka hinaus. Vichara bedeutet prüfende Vernunft. Es ist die nicht endende Erforschung des Wesens allen Seins.

Ananda ist die allumfassende Erfahrung von Glückseligkeit, von Ewigkeit und Licht, von Selbst-Bewusstheit und Liebe. Es ist Wonne im Sein des Gesamten.

Asmita spiegelt den Zustand des Buddhi, der nur noch Selbst ist und nichts mehr mit der äußeren Welt gemein hat. Der Yogi / die Yogini begreift: Ich bin nicht mein Körper. Ich bin Einheitsbewusstsein.

Diese Sutra beschreibt, wie Yoga uns in andere Bewusstseinszustände führen kann. Wir alle sind auf dem Weg in eine hoffentlich friedvolle Zukunft und dürfen mitgestalten. Praktiziere regelmäßig und spüre, wie sich dein Bewusstsein verändert und wie sich dann dein Umfeld verändert.

Ich danke dir von Herzen und wünsche dir weiterhin eine freudvolle Übungspraxis.

 

NAMASTé, Deine Eva Devi

 

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