Blogbeitrag vom 16. Juni 2023

♥ ♥ Yoga Sutra I,12 / I,13 / I,14 ♥ ♥ 

Nun geht es um das richtige Üben.

Übung ist das Mittel der Wahl, um die Bewegungen des Geistes zur Ruhe zu bringen. So geht es jetzt darum, dass wir nach und nach lernen, unsere Übungspraxis zu vertiefen und zu vervollkommnen. Auch wenn wir bereits wissen, dass es gar nicht um die körperliche Übungspraxis als solches geht, so ist sie doch unser Tor zu tieferem Bewusstsein.

 

Yoga Sutra I,12:

अभ्यासवैराग्याभ्यां तन्निरोधः

Abhyâsa–vairâgyâbhyâm tan–nirodhah

 

Die wörtlichen Übersetzungen lauten:

abhyâsa - ausdauernde Übung, Praxis, Anstrengung

vairâgyâ - Gelassenheit, Nicht-Reaktion, Losgelöstheit, Gleichmut

âbhyâm - beides

tan–nirodhah - beherrschen, unterdrücken

 

Übertragung der Sutra in unsere Sprache: 

Andauernde Übung und Losgelöstheit sind die Mittel zur Beherrschung der Bewegungen des Geistes.

Eine andere Interpretation: Bewusste Kontrolle über den Geist erlangen wir durch Übung und Gleichmut.

 

Yoga Sutra I,13:

तत्र स्थितौ यत्नोऽभ्यासः

tatra sthitau yatno-bhyāsaḥ

 

Die wörtlichen Übersetzungen lauten:

tatra - in diesen, hier

sthitau - standhaft, ständig, Stabilität

yatno - Anstrengung, Bemühung

bhyāsaḥ - Übung, Beharrlichkeit

 

Übertragung in unsere Sprache: 

Übung ist die ständige Bemühung zur Erreichung dieses Zustandes.

oder: In standhafter Bemühung und Beharrlichkeit zu üben, bringt Stabilität.



Yoga Sutra I,14:

स तु दीर्घकालनैरन्तर्यसत्कारासेवितो दृढभूमिः

Sa tu dīrgha kālanairantarya satkārāsevito dṛḍhabhūmiḥ

Die wörtlichen Übersetzungen lauten:

sah - diese, das gleiche

tu - jedenfalls, zudem, in der Tat

dīrgha - lang

kāla - Zeit

nairantarya - ununterbrochene Abfolge, ohne Unterbrechung, kontinuierlich

satkārā - voller Hingabe, sorgfältig, ernsthaft

āsevito / āsevitah - geübt, befolgt, kultiviert

dṛiḍha - fest

bhūmiḥ - verwurzelt, gegründet

 

Übertragung in unsere Sprache: 

Übung, wenn sie über lange Zeit ohne Unterbrechung und mit Hingabe durchgeführt wird, verwurzelt uns.

oder: Ununterbrochenes Üben, voller Hingabe bildet in der Tat eine sichere Grundlage.

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In den Sutras I,12 - I,14 beschreibt Patanjali nun neue Aspekte für die weitere spirituelle Entwicklung, die Übung und das Nichtanhaften. Durch ständiges, ununterbrochenes und hingebungsvolles Üben können wir unseren Geist und unsere Emotionen unter Kontrolle bringen. Es steckt mehr dahinter, wenn wir zwischen den Zeilen lesen. Denn die Sutras besagen auch, dass wenn du nicht beständig übst, du nicht nur stehenbleibst, sondern zurückfällst. Stetiges Üben wird als unabdingbar in diesen drei Sätzen betont. Und Patanjali lässt durchblicken, dass es nicht leicht ist. Es ist ein Weg der Beharrlichkeit. Ohne Durchhaltevermögen kein Fortschritt. Anstrengung ist auch in unserem modernen Alltag für viele an der Tagesordnung, doch hier wird uns mehr abverlangt, denn gleichzeitig sollen wir Nichtanhaften. Wozu dann die ganze Anstrengung? möchte man fragen. Normalerweise erwarten wir Anerkennung für unsere Anstrengung. Doch Yoga ist noch nicht einmal Selbstzweck, es dient einzig und allein dem Loslassen und Losgelöstsein, dem Nicht-Anhaften und dem Nicht-Sein.

Um in diesen Zustand des Lösgelöstseins zu gelangen, ist es erforderlich, die Achtsamkeit zu erhöhen. Sich selbst und die eigenen Reaktionen und Emotionen bewusst wahrzunehmen. Durch beharrliches Üben erreichen wir mehr Gelassenheit und Herrschaft über unsere Gefühle, Emotionen und unseren Geist.

Der geübte Yogi / die geübte Yogini bleibt ruig im Geist, der Geist bleibt unbewegt, auch wenn es im Außen stürmt.

 

NAMASTé, Deine Eva Devi

 

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