Blogbeitrag vom 08. Mai 2023

♥ ♥ Yoga Sutra I,6 ♥ ♥ 

Wir kommen zum 6. Satz des Yoga Sutra.

Es geht wieder - und nun in der Tiefe - um die Bewegungen
unseres (immer aktiven) Geistes, die wir zu beobachten lernen;
die wir uns bewusst machen dürfen und auf diese Weise lernen
können, diese zu beherrschen, damit nicht sie uns beherrschen.
Schauen wir uns den 6. Satz genauer an...!

 

प्रमाण विपर्यय विकल्प निद्रा स्मृतयः

pramāṇa viparyaya vikalpa nidrā smr̥tayaḥ 

 

Die wörtlichen Übersetzungen lauten:

pramāṇa - klare Wahrnehmung, Erkennen

viparyaya - Verblendung, falsche Wahrnehmung

vikalpa - Vorstellung, Annahme

nidrā - Schlaf

smr̥tayaḥ - Erinnerung (veränderte Form von smrti)

 

Übertragung in unsere Sprache: 

Die Geistesbewegungen wurden durch Erkennen, Verblendung, Annahme, Schlaf und Erinnerung verursacht.

Eine andere Interpretation: Den Bewegungen des Bewusstseins liegen klare Wahrnehmung (zutreffendes Wissen), falsche Wahrnehmung (eingebildetes Wissen), Vorstellung sowie Schlaf und Erinnerung zugrunde.

Patanjali sagt uns hier, dass wir die falschen und richtigen Wahrnehmungen zu unterscheiden lernen sollen. Viveka - Unterscheidungsvermögen ist im Yoga ein immer wiederkehrender Begriff. Wenn wir uns auf unsere Erinnerung, auf unsere manchmal verblendeten Wahrnehmungen stützen in unseren Erkenntnissen, laufen wir Gefahr, in ständiger Unruhe zu verweilen. Wir ziehen oft falsche Schlüsse aus Annahmen und Vorstellungen, die verzerrt sind von individualisierter Prägung. So können die unterschiedlichen Zustände des Geistes uns helfen, ein reifes Bewusstsein auszubilden oder sie stürzen uns in Unruhe.

In den folgenden Sutras geht Patanjali auf die fünf Arten der Bewusstseinsbegungen in Einzelnen ein.
Diese schauen wir uns bald an.

 

NAMASTé, Deine Eva Devi

 

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