Blogbeitrag vom 19. April 2023

♥ ♥ Yoga Sutra I,5 ♥ ♥ 

Der fünfte Satz des Yoga Sutra handelt wieder vom Bewusstsein.

Wir erfahren, dass die Bewegungen des Geistes unterschiedlicher Art sein können. Wenn wir an Dingen und äußeren Umständen haften, wenn wir uns abhängig machen von Menschen und deren Wohlwollen, verlieren wir die Kontrolle über unseren Geist. Dies zu erkennen ist der Zweck des heutigen Sutras.

 

वृत्तयः पञ्चतय्यः क्लिष्टाक्लिष्टाः

vr̥ttayaḥ pañcatayyaḥ kliṣṭākliṣṭāḥ

 

Die wörtlichen Übersetzungen lauten:

vr̥ttayaḥ - (veränderte Form von vritti) = Bewegungen, Tätigkeiten des Geistes

pañcatayyaḥ - fünf Arten

kliṣṭākliṣṭāḥ - klista: unangenehm, schmerzhaft - aklista: angenehm, schmerzfrei oder nicht-schmerzhaft

 

Übertragung in unsere Sprache: 

Die fünf Arten der Bewegungen des Geistes können unangenehm und angenehm sein.

Eine andere Interpretation: Die fünf Tätigkeiten des Geistes sind manchmal schmerzhaft, manchmal nicht-schmerzhaft.

Patanjali sagt uns hier, dass wir wachsam sein sollen. Denn nicht immer sind wir uns der Bewegungen unseres Geistes bewusst. Auch der fortgeschrittene Yogi / die fortgeschrittene Yogini sollte niemals sicher sein, nicht in den Zustand der schmerzhaften, unangenehmen Gemütsbewegungen zurückzufallen. Durch viele äußere Umstände sind wir immer "in Gefahr", uns in unangenehme Situationen und Gemütszustände zu bringen. Im Zustand des Schmerzes ist es uns oft nicht möglich, den Nicht-Schmerz zu sehen, und so fällt es schwer, diesen zu erreichen.

Durch die yogische Übungspraxis und das Einhalten der 5 Yamas wie auch der 5 Niyamas (sh. Blogbeitrag vom 18.Jan. 2023) können jedoch beide Zustände aufgehoben werden. Wir erreichen Freiheit im Geiste!

In der Yoga Sutra 1,6 beschreibt Patanjali die Zustände des Schmerzes und Nicht-Schmerzes und deren Ursachen genauer, so dass manches erklärbarer wird.

Wir sollen auf jeden Fall wachsam bleiben und uns beobachten.

 

NAMASTé, Deine Eva Devi

 

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