Blogbeitrag vom 08. April 2021

LEBENDIG MEDITIEREN ♥ MEDITATION LEBEN ♥

Heute wollen wir uns mit der Essenz des Lebens und der Meditation beschäftigen. Ich glaube, dass wahrhaftiges Leben Meditation ist. Wenn das stimmt, dann üben wir täglich Meditation. Mal mehr, mal weniger. Um zu erfahren, ob meine Behauptung stimmt, müssen wir prüfen, was Leben ist und was Meditation ist! Wahrscheinlich ist das Leben der meisten Menschen nicht wirklich Meditation, aber es kann dazu werden, in dem Augenblick, in dem wir achtsam sind und ein gewisses Maß an Bewusstheit erlangen.

In der derzeitigen Krise zeigen sich so viele Defizite unseres bisherigen Lebens und wahrscheinlich hat es genau einen solchen Stillstand gebraucht, um in die Tiefe schauen zu können und zu erfahren, was Leben in seiner Essenz ist. Was ich zu behaupten wage, ist, dass wahrhaftiges Leben nicht das ist, was wir in unserer sogenannten Zivilisation erreicht haben und wie wir täglich unsere Leben "leben". Im Grunde "verleben" wir unsere Zeit oder wir versuchen, um jeden Preis zu "überleben".

Um herauszufinden, was Leben wirklich ist, müssen wir einmal alles beiseite lassen, was wir zu wissen glauben. Das ist natürlich nicht einfach. Darum will ich es zunächst von der anderen Seite aus versuchen anzugehen. Betrachten wir als herausragendes Beispiel das Leben von Buddha. Wörtlich bedeutet Buddha: DER ERWACHTE! Er ist also ein Mensch, der seinen Geist von allen Schleiern befreit hat, vollkommen geklärt und entfaltet ist in seinem Geist, der Mitgefühl und Liebe für alle Wesen empfindet, ohne jemals zu urteilen. Er ist erleuchtet, von LICHT erfüllt.

Buddha wurde als Siddhartha Gautama um 560 v.Chr. geboren im heutigen Nepal. Er wurde als Sohn des damaligen Herrschers der Sakyer in materiellem Überfluss geboren und sollte selbst einmal die Herrschaft übernehmen. Mit 16 Jahren wurde er verheiratet. Er und seine Frau hatten einen Sohn. Mit 29 Jahren verließ Siddharta erstmals den elterlichen Palast und begegnete einem Greis, einem Schwerkranken und bald einem Toten. Er erkennt, dass das menschliche Leben unausweichlich mit Leid, Krankheit und Tod verbunden ist. Er ist tief erschüttert. Daraufhin beschließt er, seine bis dahin selbstverständlichen Vergnügen und den Palast zu verlassen. Er geht ohne ein Wort in der Nacht fort. Er will den Ursprung von dauerhaftem, unvergänglichen Glück finden. Sechs Jahre lebt er als Asket und setzt sich mit den besten Philosophien seiner Zeit auseinander. Vergebens. Er entschließt sich, nichts dergleichen mehr zu tun und setzt sich in der Nähe des heutigen Bodhgaya unter einen Feigenbaum. Er gibt sich selbst das Versprechen, nicht eher aufzustehen, bis er sein Ziel erreicht hat. Schließlich in tiefer Meditation erkennt er das wahre Wesen des Geistes und wird erleuchtet. Er ist fortan ein Buddha, ein "vollkommen Erwachter". Er lehrt 45 Jahre lang und gibt vor seinem Tod seinen Schülern den Rat, nicht blind seinen Unterweisungen zu folgen, sondern alles zu prüfen anhand der eigenen Erfahrungen.

Buddhas Lehre kennt also keine Dogmen. Alles soll selbst geprüft und erfahren werden, um den eigenen Weg zur Erleuchtung gehen zu können. Buddha hat nicht zuletzt durch seine eigenen Erfahrungen keine Askese gelehrt, sondern im Gegenteil dazu aufgefordert, gut für sich und den Körper zu sorgen. Auch soll alles leidverursachende Verhalten vermieden werden. Dazu zählte er die Vermeidung von Zorn und jegliche Einflußnahme auf andere. Denn alles fällt auf uns selbst zurück. Ebenso zeichnet sich seine Lehre aus durch Gewaltlosigkeit und Toleranz gegenüber anderen und anders Denkenden. Wichtig ist auch die Selbstverantwortung seiner Lehre, die bewusstes Handeln fordert. Durch das Handeln im Jetzt entsteht das Karma, das über das weitere Schicksal der unsterblichen Seele entscheidet. Alles Denken und Handeln ist also Ursache und Wirkung unterlegen.

In den Überlieferungen Buddhas erfahren wir, dass wir das als Selbst erleben, was in Wahrheit nichts anderes ist als ein unbegrenzter Strom von Bewusstsein. Wir sind nicht der Körper, sondern wir haben einen Körper. Wir sind nicht der Verstand, sondern wir haben einen Verstand. Im Augenblick des Todes verläßt das Bewusstsein oder die Seele den Körper und -nach der Lehre des Buddhismus- inkarniert das Bewusstsein nach einiger Zeit wieder in einem neuen Körper. Ein Buddha, also ein Erleuchteter ist nicht mehr von diesem Prozess von Wiedergeburt und Tod abhängig. Er ist vollendet, er ist vollendetes Bewusstsein. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ein Buddha nicht mehr wiedergeboren wird, sondern er sucht sich bewusst seine Wiedergeburt, in der er für viele Menschen unterstützend tätig sein kann. Wir erfahren von bewussten Inkarnationen am Beispiel von tibetischen Lamas, die schon als kleines Kind Hinweise geben, indem sie Dinge aus ihrem vorherigen Leben wiedererkennen.

Bleiben wir aber bei uns selbst, die wir wahrscheinlich noch keine Buddhas sind und in dieser Inkarnation wohl auch noch nicht werden, ...oder doch?

Wie können wir die Essenz des Lebens erfahren, so dass wir glücklich sind? Denn das ist es doch, wonach wir alle streben, genau wie Buddha! Wir alle wollen glücklich sein. Wir glauben so oft, Glück hänge von materiellen Dingen ab. Wenn ich das und das besitze, dann kann ich glücklich sein. Oder wir glauben, Glück hänge mit Personen oder Umständen zusammen. Wenn dieser Mensch mich liebt, dann bin ich glücklich. Wenn ich diesen Job bekomme, dann habe ich mein Glück gefunden. Wenn ich in einem großen Haus lebe, dann kann ich glücklich sein. Wenn ich dieses Auto besitze und viel Geld..., dann...! Alle diese Dinge, die wir im Außen suchen, sind jedoch vergänglich. Darum ist auch das Glück, das wir durch diese Dinge erfahren, vergänglich. Was ist also die Erkenntnis, die wir Buddhas' Suche nach dem Glück entnehmen können? Das Glück liegt in uns selbst. Wie können wir uns dieses bereits in uns liegende Glück erschließen und es erfahren?

Um wahres Glück zu erfahren, müssen wir nichts erreichen oder bekommen. In Wirklichkeit müssen wir etwas, ja sogar vieles loslassen. Wir müssen alles loslassen, was wir normalerweise im Außen suchen und finden. Wir müssen maßloses Tun und maßlosen Besitz loslassen und vor allem die Abhängigkeiten von diesen Dingen. Manche Menschen essen ständig maßlos, andere trinken zu viel oder konsumieren andere Dinge im Übermaß. Alles das müssen wir loslassen, um wahres Glück erlangen zu können. Vor allem müssen wir unser eigenes Drama loslassen, unsere Geschichte, die wir uns selbst immer wieder erzählen. Wir müssen unsere Gedanken loslassen, die wir meist gar nicht aktiv und bewusst denken. Die unaufhörlichen Gedankenschleifen in unserem Kopf, die uns erzählen, wer wir sind, was uns fehlt und über was wir uns definieren sollen. Wir müssen unseren "Verstand" zur Ruhe kommen lassen, ja wir müssen den "Verstand" loslassen. Du wirst dich fragen, wie du das tun sollst und ob das denn gut ist. Nun, das ist Meditation.

Wenn wir es schaffen, uns bewusst in diesen Augenblick hinein zu entspannen, einfach nur sein können, dann hört auch das Denken irgendwann auf, der Verstand kommt zur Ruhe. Gut, zunächst wird es lauter sein in deinem Kopf, sogar chaotisch. Yogis sprechen von den Affen auf dem Dach. Affen sind ständig in Bewegung und springen von einem Ast zum nächsten. Oder sie springen uns sinnbildlich auf dem Dach herum. Die Gedanken werden zunächst immer lauter, wenn du still werden willst. Sie sagen dir, dass es doch keinen Zweck hat; dass du noch so vieles zu erledigen hast; dass es irgendwo zwickt und juckt und du dich doch lieber bewegen sollst; dass es Wichtigeres gibt und dass du es nicht kannst...! Dieser chaotische Widerstand in deinem Kopf ist völlig normal, denn du aktivierst genau diesen Bereich deines Gehirns, deine Frontallappen, die auch deine Affen beherbergen. Du stöberst sie also selbst auf und gibst ihnen Nahrung. Nach ein paar Minuten aber werden sie sie müde und verziehen sich. Das geschieht genau zu dem Zeitpunkt, an dem du deine Affen akzeptierst, ihnen aber keine bewusste Aufmerksamkeit schenkst. Du lässt sie gewähren und ihnen wird langweilig. Sobald du in der Akzeptanz bist, wird in deinem Gehirn Serotonin produziert und bewirkt positive Gefühle. Schon jetzt hast du Meditation geübt und die Wirkung hält noch einige Zeit vor. So einfach ist es zu meditieren. Wenn du dennoch "Probleme" hast, deine Affen zu akzeptieren und sie einfach keine Ruhe geben wollen, dann kannst du vorher eine dynamisch-aktive Bewegungsmeditation praktizieren, dich auspowern und so mit deinen Affen toben, bis sie müde sind. Danach fällt es dir sicher leichter, dich einige Minuten in Stille zu begeben, deine Serotonin-Produktion in Gang zu bringen (was auch während des Austobens schon geschieht:) und einfach ein bisschen glücklicher, gelassener und achtsamer zu sein.

Was hat jetzt aber dein alltägliches Leben mit Meditation zu tun? Ganz einfach! Erstens nimmst du das Gefühl von Glück und Gelassenheit mit in den Alltag, bist achtsamer mit den Dingen und wenn dies nun auch noch bewusst auf deine Alltagstätigkeiten ausdehnst, kannst du während des Tuns bereits meditieren und in einen glückseligen Zustand kommen, während du Möhren schneidest oder Kartoffeln kochst. Jede einzelne deiner Tätigkeiten kann zu einer Art Meditation werden, indem du sie bewusst und achtsam ausführst. Wenn du dir während des Essenzubereitens bewusst bist über deine Handlungen, dann kommt das deinem Geist und deinem Körper zugute, denn du verinnerlichst ja die Lebensmittel danach und auch dies kannst du ganz bewusst tun. Schon ist es wieder Meditation, nährt dich auf physischer wie auch geistig-mentaler und energetischer Ebene und macht dich glücklicher und erfüllter. Du kannst dann sehr einfache Dinge des Lebens genießen und das Glück in ihnen wahrnehmen.

Auch ein Spaziergang kann zu einer Meditation werden. Du kannst bewusst gehen wie bei einer Gehmeditation. Du kannst deine Umwelt bewusst in dir aufnehmen. Du kannst auch schnell laufen oder rennen und gleichzeitig deine Körperreaktionen bewusst fühlen, den beschleunigten Atem, die Wärme, die sich in deinem Körper ausbreitet, die kraftvolle Schrittfolge. Du kannst über eine Wiese gehen und einzelne Halme wahrnehmen oder Wildkräuter. Du kannst den Himmel über dir bewusst ansehen. Du kannst den Vögeln lauschen und anderen Geräuschen. Du kannst dich auf eine Verkehrsinsel inmitten einer Großstadt stellen und den Lärm, den Gestank, die hastenden Menschen, die rasenden Autos wahrnehmen und dennoch still in dir sein. Alles kann Meditation sein.

So kann dein Leben Meditation werden. Sehr einfach und doch so schwer! Ich weiß!!

Lass es uns versuchen mit ALLTAGS-MEDITATIONEN:
Beginne heute bei deiner Arbeit. Sitze eine Minute und schaue dich um im Raum. Sitzt du allein oder mit jemand anderem? Nimm Gegenstände wahr, so als hättest du sie noch nie gesehen. Sieh ihre Farbe, ihre Form. Sieh den Menschen, der dir am nächsten sitzt. Nimm seine Energie wahr, seine Aura. Sieh ihn an wie jemanden, den du nicht kennst. Sieh deinen Arbeitsplatz an. Unterstützt er dich in deinem Tun? Oder willst du etwas verändern?

Oder beginne bei der Küchenarbeit. Lege dir die Lebensmittel hin. Wasche das Gemüse. Nimm die Formen und Farben wahr, die Gerüche. Nimm ein Stück Gemüse in die Hand und fühle es bewusst. Beginne bewusst zu schneiden. Fühle Dankbarkeit für die Fülle der Natur, die dich nährt.

Oder beginne bei deinen Kindern. Sieh sie offenen Herzens an. Nimm ihre Energie wahr. Schau ihnen in die Augen und fühle in dein Herz. Fühle deine Liebe.

Beginne mit einfachen Dingen und wenn es nicht klappt, verurteile dich nicht. Versuche es später oder morgen wieder. Mit einer kleinen Tätigkeit. Übe am Abend Dankbarkeit. Schau auf deinen Tag zurück und fühle Dankbarkeit für ein kleines Glück, ein Lächeln, einen Sonnenstrahl... !

 

Ich danke dir von Herzen für deine Aufmerksamkeit und wünsche dir kleine Erfolge auf der Suche nach deinem wahren Glück!

NAMASTÉ * Deine Uma Devi

 

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